Reduzierte Inszenierung im Porsche-Museum

Porsche-Museum

Vor wenigen Wochen eröffnete Porsche sein Firmenmuseum in Zuffenhausen. In dem 35.000 Tonnen schweren Baukoloss aus Stahl, Glas und Blech präsentiert der Autobauer auf 5.600 Quadratmeter 200 Kleinexponate sowie 82 rollende Schätze, wie beispielsweise eine Karosserie eines Ur-Porsche aus dem Jahre 1939 oder ein Modell von 1959. 200.000 Besucher im Jahr erwartet das Unternehmen.


Das Ausstellungskonzept des Stuttgarter Museumsgestalters Professor HG Merz verzichtet bewusst auf eine inszenierte Erlebniswelt mit Showeffekten und lässt die Sportwagen für sich selbst sprechen. „Exponate dieser Güte brauchen keine aufwändige Verpackung“, betonte Professor Merz. „In Zuffenhausen stehen sie als Skulpturen in einer weißen Galerie. In dieser reduzierten Inszenierung kann der Besucher allein sein mit den Fahrzeugen und seinen ganz persönlichen Gefühlen.“


Über einen Aufgang werden die Besucher vom Foyer in den weitläufigen Ausstellungsraum geleitet und können sich hier einen ersten Überblick über die eindrucksvolle Sammlung verschaffen. Das Ausstellungskonzept ist grob in zwei Epochen unterteilt, „vor“ und „nach“ 1948. Dabei stehen die drei Kernelemente der Museumskonzeption „Idee Porsche“, „Produktgeschichte“ und „Themeninseln“ im Mittelpunkt. Besucher finden bei ihrem Rundgang immer wieder diese drei Säulen der Ausstellung thematisch verknüpft.


Die „Idee Porsche“ umfasst richtungweisende und individuelle technische Lösungen für interessante Herausforderungen aus fast allen Bereichen der Mobilität. Besucher können ihr Wissen rund um Werte, Motivation und Philosophie vertiefen, die als Basis zum heutigen Erfolg des Unternehmens geführt haben. Die „Produktgeschichte“ zeigt in einer chronologisch ausgerichteten Präsentation die Geschichte der Porsche-Sportwagen von den Anfängen 1948 bis hin zu den aktuellsten Modellen in ihrer technischen Vielfalt und ihrem individuellen Design. „Themeninseln“ greifen einzelne, besonders wichtige Bestandteile der Porsche-Geschichte auf. Sie widmen sich dabei zum Beispiel einzelnen Baureihen wie der „Evolution 911“ oder fassen Fahrzeuge aus unterschiedlichen Epochen zusammen wie beispielsweise die Motorsportgeschichten von „Le Mans“.

Für den futuristisch anmutenden Bau sind die Wiener Architekten Delugan Meissl verantwortlich. Dynamisch nach vorne treibend wirkt die Architektur des Gebäudes – so versteht sich auch Porsche als Marke und als Unternehmen. 100 Millionen Euro hat das Prestige-Projekt den Stuttgartern gekostet und entfaltet nicht zuletzt angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise eine klares Statement: Porsche lebt. Bestes Beispiel ist die durch eine Glasfront im Foyer des Gebäudes eingerichtete Werkstatt, in der tatsächlich gearbeitet wird und Besucher den Monteuren zuschauen können.

Info: www.porsche.com

Porsche-Rennwagen (Foto: Porsche)

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